TUN wird großartig – aber der Weg ist noch weit

Vernetzung in die Region und Zweigstellen bspw. in Schwabach ist richtiger Schritt

Helga Schmitt-Bussinger, Landtagsabgeordnete für Nürnberg Süd und Mitglied im Wissenschaftsausschuss des Bayerischen Landtags, begrüßt die heute dort vorgestellten Pläne für die Technische Universität Nürnberg (TUN) mahnt aber, dass der Weg bis zur Fertigstellung weit ist und es daher den langfristigen Finanzierungswillen bei der Staatsregierung und die ständige Begleitung durch den Landtag bedarf:

„Die heute vorgestellten Planungen für die TUN werten die Hochschullandschaft des Städtevierecks maßgeblich auf und sind eine Riesenchance für Nürnberg und die Region. Aber bis zur Eröffnung – geplant ist 2025 – ist es noch ein weiter Weg. Und es bedarf eines langen Finanzierungs-Atems bei der Staatsregierung in den kommenden Haushaltsplänen“, fordert Helga Schmitt-Bussinger. „Zugleich und deshalb darf der Bayerische Landtag den Aufbau der TUN nicht aus der Hand geben, sondern muss sich auch weiterhin im zuständigen Ausschuss regelmäßig über den Fortgang der Errichtung berichten lassen.“

Bei der Umsetzung der neuen Uni dürfe aber die Technische Hochschule Nürnberg und die Friedrich-Alexander-Universität (FAU) nicht vergessen werden. Schmitt-Bussinger: „Natürlich sonnt sich der Ministerpräsident gerne im Licht der neuen TUN, hinter ihm gärt aber noch ein Investitionsstau der FAU von einer Milliarde Euro. Das taugt nicht für Wahlkampffotos, aber die Sanierung ist dringend notwendig, da für Beschäftigte und Studenten Gefahren für ihre Gesundheit ausgehen. Auch die Technische Hochschule braucht neue Gebäude. Das darf auf keinen Fall ‚hinten runterfallen.‘“


Ebenso wenig die Hochschule Ansbach mit ihren aktuellen Planungen. Sie fördere mit ihren Dependancen beispielhaft den strukturschwachen Raum in Mittelfranken. Das könnte auch Vorbild für die TUN sein: „Die Vernetzung in die Region wäre ein wichtiger Schritt. Bspw. eine Zweigstelle der neuen Uni in Schwabach. Das wäre für die Stadt ein enormer Gewinn, da sie eine der letzten kreisfreien Städte Bayerns ohne größere Hochschuleinrichtung ist.“

Eine neue Ankündigung freut die Abgeordnete zudem sehr: Sie lobt im Ausschuss auch Prof. Herrmanns Absicht, in der Region weitere außeruniversitäre Forschungseinrichtungen anzusiedeln, die eng mit der neuen Hochschule zusammenarbeiten sollen. Dies sei sehr zu begrüßen, denn es bringe die Region voran.

Schmitt-Bussinger: „Nach wie vor halte ich die Gründung einer Universität Nürnberg für eine richtige Entscheidung. Die SPD-Nürnberg hat das jahrzehntelang gefordert. Die Forderungen der Stadt Nürnberg gehen bis in das Jahr 1902 zurück. Auch der Ort ist gut gewählt. Dass sich aber die Staatsregierung der Umladehallen am Südbahnhof mit vorschneller Brutalität entledigt hat, das war ein großer Fehler. Diese Hallen in die Architektur der neuen Uni mit einzubeziehen, wäre wegweisend gewesen. Zumindest die Behandlung der Petitionen im Landtag hätte die Staatsregierung abwarten müssen.“